potschdam, ich liebe dir
Nachdem der geschätzte kollege mit sanften druck mir nachhaltig vermittelte, dass es nun unausweichlich doch mal wieder an der zeit sein möge, mein leben wieder öffentlich zu skizzieren, kann ich dies keinesfalls ausschlagen.
Und so beginnt es nun.
Nachdem mich das hansige bremen wieder verlassen hat, versuche ich nun in euphorischer goldgräberstimmung mein glück in potsdam zu finden. Das dies auch mit irrungen und schwürrungen verbunden sein kann und teil des göttlichen plans ist, was zu verstehen mir leider noch nicht aufgegangen ist, halte ich durchaus bemerkenswert tapfer durch. Was ich aber bis hierhin festzustellen vermag, ist, dass es keine geographischen grenzen für absonderliche wie niedliche freaks zu geben scheint. Es gibt sie überall und sie bereichern uns unfreiwillig mit einer art von fluffigen humor, den ich selbst im abgeschossensten geisteszustand nie erfahren werde. Fast beneidend blicke ich zu ihnen hinüber und stelle desillusioniert fest, wie unendlich normal ich doch bin. Was haben meine eltern nur falsch gemacht?
Ich könnte im folgenden eine umenge an zitierfähigen aussagen von liebevollen und sorglosen zeitgenossen niederschreiben, welches aber die grenzen des blogs überbordend sprengen würden. Und da der geschätzte kollege bis hierhin sowieso ausgestiegen ist, ist es meine unbedingte verpflichtung zur auflockerung ein morgenliches badfotos des herrn rasas unterzubringen.
Langsam setzen auch bei dem vernünftigsten und klargeistigsten leidensgenossen in meinem neuen umfeld belastungsstörungen ein, die nicht einschätzbare nachwirkungen bei uns allen hier befürchten lassen. So kommt ein bisher durch intelligenz und seriösität auffallender standnachbar inzwischen jeden morgen zu mir und präsentiert mir dabei immer wieder eine neue handcreme, die seine spröden griffelchen geschmeidig erscheinen lassen soll. Seit neusten wünscht er sich, dass ich an seinen pfoten schnuppern möge. Aus gründen der pietät untersage ich mir das bisher. Zum eigenen persönlichen glück bemerke ich bisher keine veränderung meiner geistigen gesundheit. Sind bisher auch alle meine versuche im benachbarten kinderkarusell den polizeihubschrauber zu besteigen durch übernervöse schaustellerhilfspolizisten verhindert worden und werde ich auch jeden tag aufs neue mit einem platzverweis bestraft, so will ich niemals aufgeben und immer wieder anflauf nehmen. Und so wird beharrlichkeit auch in den folgenden zwei wochen mein treuer begleiter sein. Sollte es mir wider aller gegebenen umstände doch gelingen im gekarperten polizeihubschrauber von hier zu fliehen, werde ich euch, meine treuen leser, selbstverständlich darüber als allererstes informieren.
Und so blicke ich nun wehmütig auf den abfahrenden coca-cola-truck, der diesen kafkaesken traum verlassen darf und morgen in einer anderen stadt mit schwulen weihnachtsmännern die massen beglücken darf.
Nun beschließe ich erschöpfend für heute diesen eintrag und versuche es wenigstens zu versprechen, dass ich auch in den nächsten tagen neuigkeiten aus der anstalt hier und exklusiv verbreiten werde.
Bleibt mir gewogen und ich liebe euch alle.
PS: Fürderhin und nun ernsthaft abschließend möchte ich noch einmal an die unter diesem artikel sattfindenden umfrage erinnern, die der geschätzte kollege eingestellt hat. Aus gründen der qualitätsverbesserung unseres familiären qualitätsblogs bitte auch ich um eine rege teilnahme.
duldungsstarre
Kennen Sie die neueste Art, den Blinddarm zu entfernen?
Man gibt dem Patienten sieben Tage lang Spinat mit Ei.
Am achten Tag bekommt er nur Spinat.
Dann kommt der Blinddarm heraus und fragt, wo das Ei bleibt.
a new home
Noch ein letzter wehmütiger blick in das alte heim zurück…
…doch das leben geht weiter, irgendwie schon. Und bevor man es so richtig begreifen tut, ist man schon wieder woanders. Und das ist jetzt da.
Mal gucken.